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Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders

Aus ADHSpedia
(Weitergeleitet von DSM-IV)
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Das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders ist ein Klassifikationsystem für psychische Störungen, das erstmals im Jahr 1952 von der American Psychiatric Association herausgegeben wurde. Systeme wie das DSM, in denen psychische Störungen definiert werden, sind einerseits für Feststellung der Indikation verschreibungspflichtiger Medikamente und Therapien (siehe: Methylphenidat) relevant, andererseits stellen Sie einen orientierenden Leitfaden für die Forschung und das Versicherungswesen dar. Im Gegensatz zum ICD-10 berücksichtigt das DSM-IV auch geschlechterspezifische Unterschiede.

DSM-IV und Relevanz bei ADHS

Subtypen im DSM-IV

Im DSM-IV werden drei Subtypen der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung unterschieden:

Klassifikationskriterien im DSM-IV

Die deutsche Version des DSM-IV-(TR), die gegenwärtig auch die aktuelle Version darstellt, erschien im Jahr 2003. Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung ist im aktuellen DSM nach folgenden Kriterien klassifiziert:[1]

A. Entweder Punkt (1) oder Punkt (2) müssen zutreffen

A.1 Sechs (oder mehr) der folgenden Symptome von Unaufmerksamkeit sind während der letzten sechs Monate beständig in einem mit dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu vereinbarenden und unangemessenen Ausmaß vorhanden gewesen.

A.2 Sechs (oder mehr) der folgenden Symptome der Hyperaktivität und Impulsivität sind während der letzten sechs Monate beständig in einem mit dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu vereinbarenden und unangemessenen Ausmaß vorhanden gewesen.

A.1 Unaufmerksamkeit A.2 Hyperaktivität (a - f) / Impulsivität (g - i)
a. beachtet häufig Einzelheiten nicht oder macht Flüchtigkeitsfehler bei den Schularbeiten, bei der Arbeit oder bei anderen Tätigkeiten, a.zappelt häufig mit Händen oder Füßen oder rutscht auf dem Stuhl herum,
b. hat oft Schwierigkeiten, längere Zeit die Aufmerksamkeit bei Aufgaben oder beim Spielen aufrechtzuerhalten, b.steht in der Klasse und anderen Situationen, in denen Sitzen bleiben erwartet wird, häufig auf,
c. scheint häufig nicht zuzuhören, wenn andere ihn / sie ansprechen, c.läuft häufig herum oder klettert exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist (bei Jugendlichen oder Erwachsenen kann dies auf ein subjektives Unruhegefühl beschränkt bleiben),
d. führt häufig Anweisungen anderer nicht vollständig durch und kann Schularbeiten, andere Arbeiten oder Pflichten am Arbeitsplatz nicht zu Ende bringen (nicht aufgrund oppositionellen Verhaltens oder von Verständnisschwierigkeiten), d. hat häufig Schwierigkeiten, ruhig zu spielen oder sich mit Freizeitaktivitäten ruhig zu beschäftigen,
e. hat häufig Schwierigkeiten, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren, e. ist häufig "auf Achse" oder handelt oftmals, als wäre er / sie "getrieben",
f. vermeidet häufig, hat eine Abneigung gegen oder beschäftigt sich häufig nur widerwillig mit Aufgaben, die länger andauernde geistige Anstrengungen erfordern wie Mitarbeit im Unterricht oder Hausaufgaben), f. platzt häufig mit den Antworten heraus, bevor die Frage zu Ende gestellt ist,
g. verliert häufig Gegenstände, die er / sie für Aufgaben oder Aktivitäten benötigt (zum Beispiel Spielsachen, Hausaufgabenhefte, Stifte, Bücher oder Werkzeug), g. platzt häufig mit den Antworten heraus, bevor die Frage zu Ende gestellt ist,
h. lässt sich öfter durch äußere Reize leicht ablenken, h. kann nur schwer warten, bis er / sie an der Reihe ist,
i.ist bei Alltagstätigkeiten häufig vergesslich. i. unterbricht und stört andere häufig (platzt z. B. in Gespräche oder Spiele anderer hinein).

B. Einige Symptome der Hyperaktivität, Impulsivität oder Unaufmerksamkeit, die Beeinträchtigungen verursachen, treten bereits vor dem Alter von sieben Jahren (bzw. sechs Jahren nach ICD-10) auf.

C. Beeinträchtigungen durch diese Symptome zeigen sich in zwei oder mehr Bereichen (z. B. in der Schule bzw. am Arbeitsplatz oder zu Hause).

D. Es müssen deutliche Hinweise auf klinisch bedeutsame Beeinträchtigungen der sozialen, schulischen oder beruflichen Funktionsfähigkeit vorhanden sein.

E. Die Symptome treten nicht ausschließlich im Verlauf einer tiefgreifenden Entwicklungsstörung, Schizophrenie oder einer anderen psychotischen Störung auf und können auch nicht durch eine andere psychische Störung besser erklärt werden (z. B. affektive Störung, Angststörung, dissoziative Störung oder eine Persönlichkeitsstörung).

Quellen