Mehr Sicherheit für ADHS-Patienten
Medikamenten-Ausweis nach § 4 Abs. 3 BtMG
Beim COMT-Gen (auch bekannt als Catechol-O-Methyltransferase-Gen) handelt es sich um ein Gen auf Chromosom 21. Im Genlocus q11.21 kodiert es für das Enzym Catechol-O-Methyltransferase. Im COMT-Gen wurden Variationen entdeckt, die in einer Beziehung mit ADHS stehen können.
Untersuchungen von Halleland et al.[1], Qian et al.[2] sowie Reuter et al.[3] konnten im COMT Variationen aufdecken, die in einem Zusammenhang mit ADHS stehen können. Es fanden sich vorzugsweise Met bei männlichen und Val bei weiblichen ADHS-Patienten. Andere Untersuchungen konnten diesen Zusammenhang jedoch nicht bestätigen.[4][5] Eine Untersuchung von Boonstra konnte hingegen einen Einfluss des COMT-Val-158-Met-Polymorphismus auf IQ und Reaktionszeit nachweisen.[6]
Das Enzym Catechol-O-Methyltransferase, für das COMT codiert, deaktiviert vor allem in den sympathischen Nervenenden das Noradrenalin und das Dopamin. Für bestimmte Allele wird vermutet, dass diese bei ADHS-Patienten zur Beeinträchtigung des Abbaus von Dopamin und Noradrenalin beitragen könnten.[7]
Val/Met-Varianten im Comt-Gen wurden in Verbindung mit einem geringeren Geburtsgewicht mit antisozialem Verhalten in Verbindung gebracht.[8] Darüber hinaus fanden sich für bipolare Störungen ohne Panikattacken hohe Anteile von COMT-Met158-Allelen.[9] Auch wird eine Beziehung des Gens mit Essstörungen vermutet (Val-158Met-Polymorphismus).[10]
Van der Meulen et al. konnten in einer Zwillingsstudie eine höhere Responderrate hinsichtlich Methylphenidat feststellen, wenn ein oder zwei DRD4-7R-Allele vorliegen.[11] Froehlich et al. stellten dagegen ein besseres Ansprechen auf Methylphenidat fest, wenn das DRD4-4R-Allel vorlag.[12] In einer Überblicksarbeit über die bisher durchgeführten pharmakogenetischen Untersuchungen kommen Contini et al. zu dem Schluss, dass über eine Assoziation mit der Responderrate auf Methylphenidat keine gesicherten Aussagen zu treffen seien.