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Narzisstische Persönlichkeitsstörung und ADHS

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Narzisstische Persönlichkeitsstörung oder narzisstische Persönlichkeitsakzentuierungen treten gehäuft gemeinsam mit ADHS auf. Die Komorbidität kann sich bereits in der Kindheit entwickeln.[1]

Dieser Artikel setzt sich mit dem Zusammenhang zwischen ADHS und der narzisstischen Persönlichkeitsstörung (kurz: NPS) auseinander. Die narzisstische Persönlichkeitsstörung zeichnet sich durch eine Verhaltensstruktur aus, bei der die Betroffenen einen Mangel an Empathie, Überschätzungen der eigenen Fähigkeiten, ein gesteigertes Verlangen nach Anerkennung und geringe emotionale Wärme aufweisen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass insbesondere bestimmte Subtypen der ADHS die Entwicklung einer NPS zu begünstigen scheinen.

Gemeinsames Auftreten von ADHS und NPS

Aktuelle Studien weisen auf ein gehäuftes Auftreten von ADHS und NPS bzw. narzisstischen Persönlichkeitszügen hin. In einer Untersuchung von Cumyn, French und Hechtman stellte sich heraus, dass insbesondere der kombinierte ADHS-Subtyp (ADHD-C) häufig mit NPS einhergeht: 12,5 % der kombiniert Betroffenen (die also anteilig unaufmerksame, impulsive und hyperaktive Symptomatik aufweisen) wiesen hier neben ADHS auch noch eine narzisstische Persönlichkeitsstörung auf. Vergleichsweise gering fiel die Komorbidität zwischen NPS und ADHD-I (vornehmlich unaufmerksam; 2,5 %) und ADHD-H (vornehmlich hyperaktiv; 4,2 %) aus.[2]

Narzisstische Eltern und Behandlung gesunder Kinder mit ADHS-Medikamenten

Eine Untersuchung von Sattler und Linden (2021) mit Fallvignetten brachte hervor, dass Eltern mit machiavellistischen Persönlichkeitseigenschaften häufiger bereit sind, ihren eigentlich gesunden Kindern ADHS-Diagnosen anzulasten, um diese missbräuchlich mit ADHS-Medikamenten behandeln zu lassen.[3] Zu den Persönlichkeitseigenschaften der Eltern zählen im Einzelnen manipulatives Verhalten, Gefühlskälte und unethisches (amoralisches) Verhalten. Hierbei standen auch schulische oder finanzielle Anreize im Vordergrund, welche die Kinder in den Experimentalsituationen gewinnen können sollten. Die Autoren äußern ethische Bedenken und bemerken, dass Kinder und Jugendliche hinsichtlich elterlicher Missandwendungen von Medikamenten in besonderem Maße vulnerabel sind.

Studien und wissenschaftliche Publikationen

Medienartikel

Siehe auch

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Einzelnachweise