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SLC6A3

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Beim SLC6A3 (auch bekannt als DAT-1, DAT, Dopamintransporter-Gen) handelt es sich um ein Gen auf Chromosom 5, das 15 verschiedene Exons enthält. Im Genlocus p15.3 kodiert es für den humanen Dopamintransporter. SLC6A3 zählt zu den aktuell am intensivsten erforschten Genen, die im Zusammenhang mit ADHS eine Rolle spielen könnten.

Befunde

Erste molekulargenetische Untersuchungen über eine mögliche Assoziation des DAT-1-Gens zu ADHS fanden in den 1990er Jahren hypothesengeleitet statt. Ein Zusammenhang zwischen charakteristischen Polymorphismen im DAT-1 mit ADHS wurde für wahrscheinlich gehalten, da die bisherigen neurobiologischen Befunde auf eine direkte Beteiligung des dopaminergen Systems schließen ließen.[1] Bei den identifizierten SNPs[2] handelt es sich unter anderem um kurze repetitive DNA-Sequenzen (VTNR) unterschiedlicher Länge. Dabei scheint ein SNP (rs463379) eine besondere Korrelation mit ADHS zu haben.[3] Die Mehrzahl der Studien zum DAT1-Gen zeigen eine Assoziation des 10-Repeat-Allels mit ADHS auf, wobei dieses auch in der Normalbevölkerung mit dem höchsten Prozentsatz nachgewiesen werden kann.[4]

Mögliche Rolle bei ADHS

Laut Swanson könnte das 10-Repeat-Allel im DAT-1 einen übereffizienten Dopamintransporter produzieren.[5] Dies könnte gemäß Hypothese für eine Verminderung dopaminerger Neurotransmitter im mesokortikolimbischen und im nigrostriatalen System mitverantwortlich sein.

Potentielle Komorbidität

Assoziationen mit dem DAT-1 fanden sich neben ADHS auch für Suchtverhalten und dem Tourette-Syndrom.[6]

Methylphenidat-Responderrate

Frühe Studien fanden eine geringere Responderrate hinsichtlich Methylphenidat, wenn eine homozygote Konstellation des 10-Repeat-Allels beim DAT-1 vorliegt.[7][8] Nachfolgende Untersuchungen haben diesen Befund jedoch nicht bestätigen können. So fanden Studien von McGough[9] und Stein[10] eine erhöhte Responderrate bei Vorliegen des Allels, während sich bei Langley keine Assoziation findet.[11] In einer Überblicksarbeit über die bisher durchgeführten pharmakogenetischen Untersuchungen kommen Contini et al. zu dem Schluss, dass über eine Assoziation mit der Responderrate auf Methylphenidat keine gesicherten Aussagen zu treffen seien.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Swanson JM, Flodman P, Kennedy J, Spence MA, Myozis R, Schuck S, Murias M, Moriarity J, Barr C, Smith M, Posner M. Dopamine genes and ADHD. Neurosci Biobehav Rev 2000; 24: 21-25
  2. http://www.adhspedia.de/wiki/Genetik_der_ADHS#cite_note-16
  3. Hebebrand J, Dempfle A, Saar K, Thiele H, Herpertz-Dahlmann B, Linder M, Kiefl H, Remschmidt H, Hemminger U, Warnke A, Knölker U, Heiser P, Friedel S, Hinney A, Schäfer H, Nürnberg P, Konrad K (2006): A genome-wide scan for attention-deficit/hyperactivity disorder in 155 German sib-pairs. Molecular Psychiatry, 11, 196-205
  4. Krause, J. & Krause, K.-H. (2009). ADHS im Erwachsenenalter. (3. Aufl.). Stuttgart, New York: Schattauer.
  5. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10654656
  6. https://www.wikigenes.org/e/ref/e/10889531.html
  7. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2715939/#R14
  8. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2715939/#R20
  9. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2715939/#R12
  10. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2715939/#R18
  11. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2715939/#R10
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