Mehr Sicherheit für ADHS-Patienten
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Thomas Stephen Szasz (*15. April 1920 in Budapest, ; † 8. September 2012 in Manlius, New York)[1] war ein US-amerikanischer Psychiater, Professor für Psychiatrie und Autor. Bekannt wurde Szasz durch seine Kritik an den ethischen und wissenschaftlichen Grundlagen der Psychiatrie. Während Szasz sich stets vehement gegen die Einordnung als Psychiatriegegner wehrte, wurde er teilweise als Mitbegründer der Antipsychiatriebewegung eingeordnet. Thomas Szasz bezeichnete die ADHS als "eine Erfindung, und keine Entdeckung".[2]
Szasz emigrierte 1938 in die USA, um an der Universität von Cincinnati Physik und Medizin zu studieren. 1944 promovierte er in Medizin und begann eine Ausbildung als Psychoanalytiker am Chicago Institute for Psychoanalysis. Weiter war Szasz von 1956 bis 1990 Professor für Psychiatrie an der State University of New York. Gemeinsam mit der Scientology-Organisation gründete er die „Citizens Commission on Human Rights“ (CCHR). Szasz betrachtete sich selbst jedoch nicht als Scientologe, sondern sah die Zusammenarbeit mit Scientology als Zweckbündnis.[3]
Eine Stellungnahme Szaszs (aus dem Englischen):
Schon lange nachdem ich als Psychiatriegegner bezeichnet wurde, hatte ich mich einer Organisation namens Citizens Commission for Human Rights angeschlossen. Dies habe ich getan, da diese damals die einzige Organisation war und immernoch ist, die die Mittel und den Zugang zu Rechtsvertretern hatten und die sich aktiv für die Befreiung von eigentlich gesunden Patienten in geschlossenen Anstalten einsetzten. Diese [eingeschlossenen] Menschen hatten nichts getan, hatten gegen kein Gesetz verstoßen. Und das war für mich Grund genug, zu handeln. Ich glaube weder an ihre [Scientology] Religion, noch an irgendeine andere Religion. Ich bin Atheist, ich glaube nicht an das Christentum, das Judentum, den Islam, den Buddhismus und ich glaube nicht an Scientology. Ich habe mit Scientology nichts zutun.[4]
Thomas Szasz erhielt 2002 als erster den Freiheitspreis der sogenannten Irren-Offensive[5], einer Bewegungsorganisation der Antipsychatriebewegung.
Szasz veröffentlichte zahlreiche Psychiatrie-kritische Stellungnahmen. Seinen Ruf als Gegner der Zwangspsychiatrie begründete Szasz insbesondere mit seinem Hauptwerk The Myth of Mental Illness. In diesem stellte Szasz die Theorie auf, dass Konzepte wie psychische Normalität und Verrücktheit willkürliche, konstruierte Definitionen sind. Anders als Krankheiten, für die körperliche Ursachen klar ersichtlich sind, ließen sich für die meisten psychiatrisch definierten Erkrankungen keine eindeutigen Ursachen finden. Die Diagnose einer psychischen Störung erfolge aufgrund subjektiver Bewertungen anstatt objektiver, empirisch überprüfbarer Kriterien. Die Abgrenzung von Normalität und Verrücktsein diene lediglich dazu, gesellschaftliche Konformität zu erzwingen, und trage die Gefahr in sich, als Machtmittel zur Ausgrenzung Andersdenkender missbraucht zu werden.
Szaszs Auffassung nach handelt es sich bei ADHS um keine valide Diagnose, sondern um eine erfundene Krankheit. So sagte Szasz in einem Vortrag (aus dem Englischen):
"ADHS ist keine Krankheit. Kein Verhalten und kein Fehlverhalten ist eine Krankheit oder kann eine Krankheit sein [...] Insofern spielt es keine Rolle, wie sich ein Kind verhält, es gibt nichts zu untersuchen. Ist das Kind krank, so muss es objektive Diagnosemaßnahmen geben, die dies bestätigen, und an die sich Ärzte halten können. Deshalb wird ein Arzt etwa stets Blutwerte untersuchen oder Röntgenaufnahmen anfertigen, wenn man ihn aufsucht."[6]
Obgleich die Ätiologie der ADHS bislang nicht abschließend geklärt ist, ist ADHS jedoch ist als klinische Diagnose anerkannt. Insbesondere neurobiologische Abweichungen, die mittels PET- und SPECT-Untersuchungen nachgewiesen werden konnten, geben deutliche Hinweise auf eine Validität der Diagnose ADHS. Dies steht im Widerspruch zu Szaszs Behauptungen.