Mehr Sicherheit für ADHS-Patienten
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Gerhard W. Lauth (*31.08.1947) ist ein deutscher (emeritierter) Universitätsprofessor, psychologischer Psychotherapeut, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut und Autor zahlreicher wissenschaftlicher Veröffentlichungen. Lauth gilt auf seinem Forschungsschwerpunkt ADHS als Experte. Von 1997 bis 2014 war er als Professor für Psychologie und Psychotherapie in der Heilpädagogik an der Universität zu Köln tätig.[1]
Gerhard Lauth ist seit 2014 im Ruhestand. Er ist verheiratet und hat einen Sohn.[2]
Lauth absolvierte 1967 am Neusprachlichen Gymnasium Oppenheim am Rhein das Abitur. Ab dem Folgejahr studierte er bis 1974 an der Johannes Gutenberg Universität Mainz Psychologie, wo er im Jahr 1979 promovierte. 1990 erlangte er eine C4-Professur für Rehabilitationspsychologie an der Universität Dortmund.
1997 wurde Lauth an der Universität Köln zum Professor für Psychologie, Psychotherapie und Heilpädagogik berufen. Dort baute er eine Forschungsambulanz für Kinder und Jugendliche auf.
Lauths Forschungen konzentrierten sich vornehmlich auf die Entstehung, Diagnose und Behandlung von Lern- und Verhaltensstörungen, insbesondere aber auch ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Zum Thema ADHS veröffentlichte Lauth zahlreiche wissenschaftliche Beiträge, Fachbücher und Handreichungen.
Lauth ist Mitglied der deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGfP), des Berufsverband Deutscher Psychologen (BdP), Kuratoriumsmitglied der Arbeitsgruppe hyperaktives Kind und des ADHS Deutschland e.V. und wissenschaftlicher Beirat der Magazine Kindheit und Entwicklung sowie der Zeitschrift für klinische Psychologie und Psychotherapie.[3]
Das Aufmerksamkeitstraining nach Lauth und Schlottke ist ein in zwei Hauptbestandteile gegliedertes ADHS-Therapieprogramm von den Hochschulprofessoren Lauth und Schlottke, das sich im Rahmen eines sogenannten Basistrainings und eines Strategietrainings mit ganzheitlichem Ansatz auf die Störungsschwerpunkte „Einschränkungen der Selbstregulationskompetenzen“ und „Einschränkung der Verhaltensorganisation“ konzentriert.[4] Diverse Studien belegen eine hohe Wirksamkeit.[5]
Am Anfang des Basistrainings stehen psychoedukative Maßnahmen, die dem betroffenen Kind altersgerecht Basiswissen über seine ADHS vermitteln sollen. Dabei steht zunächst die Erarbeitung einer einvernehmlichen Sichtweise der Problematik mit dem Kind im Vordergrund, um seine Motivation zur Mitarbeit zu wecken. In den weiteren Bausteinen des Basisprogramms werden gemeinsam mit dem Kind Ziele der Behandlung festgehalten und festgelegt, die in den nachfolgenden Schritten mittels Selsbtinstruktionstrainings sowie der Vermittlung grundlegender Aufmerksamkeitsfertigkeiten umgesetzt werden. Durch Verwendung einer Stopp-Signal-Karte - die später durch verbale Selbstanweisungen ersetzt wird – lernen die Kinder, Lösungen zu überprüfen und sich einen weniger impulsiven Arbeitsstil anzueignen. Unterstützend wirkt dabei der Einsatz spezieller Belohnungssysteme.
Beim Strategietraining steht die Einübung, Ausweitung und Konsolidierung der entwickelten Problemlösetrategien im Fokus. Dabei lernen die Kinder, sich zu Beginn einer Aufgabe auf die gesetzten Ziele zu besinnen, vorauszuplanen und durch die Anwendung von Selbstinstruktionen besser mit Ablenkungen und Frustration umzugehen.
Als ganzheitlicher Ansatz strebt das Trainingsprogramm die Miteinbeziehung von Eltern und Lehrern an, um diesen Hilfe im Umgang mit dem aufmerksamkeitsgestörten Kind zu bieten, womit alle relevanten Lebensbereiche des Kindes durch die Intervention abgedeckt werden sollen.