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Jägerburg e.V.

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Der Jägerburg e.V. ist ein deutscher, im Jahr 2007 gegründeter Verein mit Sitz im bayerischen Mörnsheim-Ensfeld. Der Verein ist Veranstalter des seit 2003 zweimal jährlich stattfindenden Jägerlagers, einem Ferienlager mit pädagogisch-therapeutischen Konzept, das sich an Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten richtet.

Geschichte

Der Jägerburg e.V. wurde im Jahr 2007, neben anderen, vom Münchner Germanisten, Psychologen und Vorsitzenden des ADHS Deutschland e.V. Johannes Streif gegründet. Hauptbestandteil der Vereinsarbeit ist die Umsetzung des Jägerlager-Projekts, welches im Jahr 2003 erstmals in einem alten Jagdhaus des Schlosses Obereggersberg stattfand. Bis 2006 wechselte der Austragungsort der Veranstaltung mehrfach. Seit 2006 findet es in einem umgebauten Schulhaus in Mörsheim-Ensfelden statt.

Ziele des Vereins

Zu den vorrangigen Zielen des Järgerburg e.V. zählen:[1]

  • die Förderung von Erziehung und Bildung durch die Umsetzung von interdisziplinären Konzepten bestehend aus schwerpunktmäßig pädagogischen und therapeutischen Interventionen
  • die Durchführung von Maßnahmen im Bereich von Jugendhilfe und Therapie
  • die Information der Öffentlichkeit über durchgeführte Maßnahmen in Wort und Schrift
  • Aus- und Weiterbildung der pädagogischen Mitarbeiter der Einrichtung

Vorstand und Mitarbeiter

Den Vorstand des Vereins bilden die Münchner Diplom-Psychologin Anita Plattner[2] sowie die Seefelder Heilpädagogin Adele Cordes.[3]

Zu den Mitarbeitern des Vereins gehören ferner:[4]

  • Johannes Streif (pädagogischer und therapeutischer Mitarbeiter, Mitbegründer)
  • Petra Bedzek (pädagogische Mitarbeiterin)
  • Stefan Möglich (pädagogischer Mitarbeiter)
  • Harald Buchberger (pädagogischer und therapeutischer Mitarbeiter)
  • Eva Fürst (pädagogische und therapeutische Mitarbeiterin)

Projekt „Jägerlager“

Philosophie und Konzept

Zweimal jährlich veranstaltet der Jägerburg e.V. das sogenannte „Jägerlager“. Dabei handelt es sich um eine Ferienfreizeit (vom Betreiber auch als Kurzkur bezeichnet) mit einem speziellen pädagogisch-therapeutischen Konzept, das sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 14 Jahren richtet. Austragungsort ist die namensgebende „Jägerburg“, ein umgebautes Schulhaus im bayerischen Mörnsheim-Ensfeld.

Das Konzept beinhaltet eine Integration von Elementen vornehmlich verhaltenstherapeutischer sowie sozialer und (heil- und erlebnis-) pädagogischer Interventionen und ist zur Flankierung eines bestehenden Therapiekonzepts geeignet.[5] Im Vordergrund stehen die Erfahrung von Gemeinschaft, die Anregung zu Leistungsbereitschaft und Wettbewerb sowie Wahrnehmung und Förderung der eigenen Selbstwirksamkeit und Fähigkeiten der verhaltensproblematischen Kinder in alltagsrelevanten Situationen, ohne die Verhaltensstörung festzuschreiben oder in den Mittelpunkt zu stellen.[6] Diese entstigmatisierende und ressourcenorientierte Grundhaltung, welche der Veranstalter als elementaren Grundwert herausstellt, bildet einen wesentlichen Teil der Philosophie und der Ziele des Jägerlager-Projekts.

Das multimodale und multidisziplinäre Konzept setzt sich aus verschiedenen Unterrichtskomponenten, psychomotorischen Interventionen sowie gemeinsamen (u.a. sportlichen) Aktivitäten und Exkursionen in der Natur zusammen, welche durch bis zu 6 eigens geschulte Pädagogen, Therapeuten und Psychologen im Rahmen eines hochstrukturiert geplanten Tagesablaufs betreut und umgesetzt werden. In einer Art Tagebuch sollen die Kinder ihre Erfahrungen während der Woche dokumentieren und rekapitulieren.

Therapeutische Wirksamkeit

Eine eigens im Jahr 2004 durchgeführte Erhebung über einen standardisierten Fragebogen hatte zum Ergebnis, dass zwei Drittel der 55 befragten Eltern einen Langzeiteffekt durch den Aufenthalt ihrer Kinder im Jägerlager vermekten. Das verbleibende Drittel der Teilnehmer zeigte keine Veränderung, in vier Fällen wurde eine Verschlechterung des Problemverhaltens der Kinder angegeben.[7]

Kosten und Erstattung

Die Kosten für die einwöchige Veranstaltung beliefen sich im Jahr 2016 auf 950 Euro.[8] Eine Kostenerstattung durch die Krankenkassen und Jugendämter ist im Einzelfall möglich.

Einnahmen und Finanzierung

Die Einnahmen des Vereins setzen sich aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden, Zuschüssen, Unkostenbeiträgen, Eigenleistungen sowie Schenkungen und Erbschaften zusammen.[9]

Siehe auch

Weblinks

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Einzelnachweise