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Lieber einen Sommer auf der Alm, als ein Leben lang auf Ritalin (Dokumentation)

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Lieber einen Sommer auf der Alm, als ein Leben lang auf Ritalin
Filmgattung Pädagogikfilm
Alterbeschränkung / Empfehlung ohne
Erscheinungsjahr 2011

Lieber einen Sommer auf der Alm, als ein Leben lang auf Ritalin ist ein im Jahr 2011 veröffentlichter, vierteiliger Pädagogikfilm, der ein therapeutisches Konzept zur alternativen Behandlung von ADHS bei Kindern und Jugendlichen dokumentiert.

Inhalt

Berichtet wird über Jungen im Alter von 8-14 Jahren mit der Diagnose ADHS und z.T. langjähriger Behandlung mit Psychostimulanzien (Ritalin).

Sie verbringen einen Sommer auf einer Almhütte und machen dabei die Erfahrungen, dass sie wichtig sind und es auf sie ankommt, dass sie etwas leisten können, dass sie dazu gehören, dass man gemeinsam mit anderen etwas schafft, was allein nie zu schaffen wäre.

Es wird beschreiben, was geschehen kann, wenn man diesen Jungen Gelegenheit bietet, solche neuen Erfahrungen zu machen, was dabei in ihren Gehirnen passiert und wie ihnen diese auf der Alm gesammelten Erfahrungen helfen, sich später wieder in ihrem Familien- und Schulalltag zurechtzufinden.[1]

Im weiteren beinhaltet die DVD drei Beiträge von Gerald Hüther:

1. Was passiert im Hirn? - Ein mutmachender Vortrag über neurobiologische Hintergründe.
2. Kinder mit ADHS-Phänomen erleben einen Sommer auf der Alm - Ein Erfahrungsbericht.
3. Fragen und Antworten zum Potential-Entfaltungs-Programm „Via nova", das die Sinn Stiftung ins Leben gerufen hat und eine wirksame Alternative zur Behandlung mit Medikamenten darstellt.

Rezeption

Lothar Unzner lobt einerseits den Grundgedanken des dokumentierten Konzepts, kritisiert jedoch einen übereifrigen Idealismus:

„Bei Almaufenthalten oder ähnlichen Projekten machen die Kinder sicherlich Erfahrungen, die ihnen niemand mehr nehmen kann (...) Im zweiten Beitrag erzählt Hüther anschaulich, aber auch sehr pathetisch über die Almaufenthalte. Es klingt sehr nach 'heiler Welt', in der sich, an mancher Stelle auch schmerzhaft, die wahre Natur der Kinder entfalten könne."[2]

Johannes Streif:

„Brauchen wir tatsächlich noch mehr Psychotherapie für Kinder, wie Prof. Hüther das in seinem Vortrag anmerkt, brauchen wir wirklich die Kunstwelt von Almprojekten, wenn es doch gerade um die alltägliche Erfahrung und Bewältigung der existenziellen Konditionen des menschlichen Lebens durch die Kinder geht? (...) Die ADHS und ihre medikamentöse Behandlung, die im fragwürdigen Gegensatz von Alm und Ritalin zum Effekt heischenden Vehikel vermeintlicher 'Vorzeigeprojekte für unsere Gesellschaft' gemacht wird, begreift Prof. Hüther weder in ihrer Ätiologie noch der individuellen wie sozialen Bedeutung verminderter Verhaltenshemmung. Sofern er überhaupt konkrete wissenschaftliche Aussagen mit Bezug zur ADHS macht, wie im Fall der Ausbildung der Exekutiven Funktionen, sind diese verkürzend oder gänzlich falsch (...) Nun ist die DVD in ihrer Neuausgabe nurmehr eine Inszenierung der Person Prof. Hüthers, dessen Ausführungen weder über einen 'Sommer auf der Alm' informieren noch den Gegenentwurf zu einem 'Leben auf Ritalin“ darstellen.[3]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

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