Mehr Sicherheit für ADHS-Patienten
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Anekdotische Evidenz (auch: anekdotischer Beweis, Fallbericht oder: anekdotischer Fehlschluss, engl. anecdotal fallacy) ist ein informeller Bericht über Evidenz in Form eines Einzelberichts oder Evidenz, die sich „aus dem Hörensagen“ oder aus einem einem intuitiven Bauchgefühl heraus ergibt. Der Ausdruck wird oft als Gegensatz zur empirischen Evidenz (beispielsweise klinische Studien, Laborstudien) verwendet. Der Wahrheitsgehalt anekdotisch begründeter Begebenheiten scheint oftmals offensichtlich, entsprechend einer „gefühlten Wahrheit“. Anekdotische Evidenz hat jedoch eine schwache argumentative und keinerlei wissenschaftliche Aussagekraft.[1]
Anekdotische Evidenz ist in wissenschaftlichen Kontexten nicht per se als minderwertig oder wertlos anzusehen, solange ihre Gewichtung, Einordnung und Funktion aufgeklärt wird. Bei Anekdoten handelt es sich oftmals um verbreitete, plausibel erscheinende Annahmen, deren Wahrheitsgehalt zu prüfen ist, zum Beispiel durch Literaturrecherche oder mithilfe experimenteller Forschung. Anekdotisch begründete Annahmen stehen somit häufig prozedural am Anfang und stellen die Grundlage für die Formulierung und Prüfung wissenschaftlicher Hypothesen. So beruhte etwa die erstmalige Untersuchung des Zusammenhangs zwischen ADHS und Photophobie auf der Beobachtung von Denise Bijlenga, dass ADHS-Betroffene häufiger über Lichtempfindlichkeit klagen.
Glaser C. (2019): Anekdotischer Fehlschluss. In: Risiko im Management. Springer Gabler, Wiesbaden