Mehr Sicherheit für ADHS-Patienten
Medikamenten-Ausweis nach § 4 Abs. 3 BtMG
Mikronährstoffe | |
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Indikation | keine |
Therapieform | keine |
Wirksamkeit | unbelegt für ADHS |
Wirkung | keine bei ADHS |
Weiterführende Infos | ADHS und Ernährung |
Als Mikronährstoffe werden Stoffe bezeichnet, die von biologischen Organismen (von Pflanzen, Tieren, Menschen) für essentielle interzelluläre Vorgänge, zum Beispiel Stoffwechselvorgänge, benötigt werden. Wichtige Mikronährstoffe sind beispielsweise Mineralstoffe (z.B. Kalzium, Magnesium), Vitamine (z.B. A, B, C, D, E und K) und Spurenelemente (z.B Eisen, Selen, Mangan und Zink).[1]
Mikronährstoffe sind, als Grundstoffe für anabole und katabole Reaktionen im Organismus, zur Aufrechterhaltung der Stoffwechselvorgänge innerhalb der Zellen notwendig. Zu diesen Vorgängen zählen zum Beispiel die Bildung von Transmitterstoffen und Sekreten, die Nervenreizleitung oder das Zellwachstum. Andere Mikronährstoffe sind als niedermolekulare Substanzen essentiell für biochemische Reaktionen im Körper.
Ein erhöhter Verbrauch an Mikronährstoffen mit gleichzeitiger Mangelernährung und/oder einer hohen und dauerhaften Zufuhr an sogenannten leeren Energieträgern mit hohem Makronährstoffanteil (Kartoffelchips, Limonade, Cola) sowie Tabakkonsum oder metabolischer und oxidativer Zellstress (durch Umweltgifte[2][3]) können auf Dauer zu schwerwiegenden Mangelerscheinungen führen.
Auch eine längerfristige Einnahme bestimmter Arzneimittel kann die Verwertung von Nährstoffen und Vitaminen unterbinden, da Medikamente und Mikronährstoffe bei der Metabolisierung, Resorption und Elimination dieselben Stoffwechselwege benutzen.[4] Bestimmte Risikogruppen (Schmerzpatienten, Diabetiker, Hypertoniker, Krebspatienten, Schwangere) sind jedoch dennoch gefährdet, unter einer Medikation eine Mangelversorgung zu erleiden. In solchen Einzelfällen kann eine Supplementation mit Mikronährstoffen oder eine Ernährungstherapie sinnvoll sein.
In der Regel ist der menschliche Körper bei ausgewogener Ernährung jedoch ausreichend mit Mikronährstoffen versorgt, weshalb eine zusätzliche Supplementation nicht notwendig ist.
Eine Unterversorgung mit Mikronährstoffen kann, je nach Nährstoff-Defizit, mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen, darunter beispielsweise:[5]
Es bestehen keine wissenschaftlichen Hinweise, die bei ADHS-Patienten ein krankheitsspezifisches Muster an Mikronährstoffdefiziten aufzeigen.[6] Bestimmte, einzelne Symptome, die der ADHS oder Komorbiditäten zugeschrieben werden (zum Beispiel Antriebslogiskeit, Müdigkeit), können im Einzelfall jedoch mit einem Nährstoffmangel konfundiert sein, oder in seltenen Fällen sogar in diesem begründet liegen. Im Zweifel kann mittels einer Labordiagnostik bestimmt werden, ob und welche Mikronährstoffe fehlen. Im Falle eines durch Laborwerte nachgewiesenen Nährstoffmangels ist dann eine gezielte Supplementation möglich und angezeigt.